Marienaltar
Das zentrale liturgische Ausstattungsstück des Braunschweiger Doms ist der Marienaltar zwischen den Stufen zum Hohen Chor. Von Heinrich dem Löwen in Auftrag gegeben, wurde der Marienaltar von Bischof Adelog von Hildesheim am 8. September 1188, dem Tag der Geburt Mariens, geweiht. Fünf aus Bronze gegossene, schlanke Säulen tragen eine neun Zentner schwere Altarplatte aus grauschwarzem Marmor. An den Kapitellen der vier Ecksäulen recken sich vier Adler in alle Himmelsrichtungen empor, die mit Leichtigkeit die schwere Last der Platte auf ihren Schwingen zu balancieren scheinen.
Nur mit Blattwerk geschmückt ist das Kapitell der fünften Säule in der Mitte der Altarplatte. Darin wurde zur Weihe des Altars 1188 ein Gefäß aus Blei eingelegt, das zahlreiche Reliquien enthielt. Im Deckel wurde eine Inschrift eingraviert, die Patronat und Stifter des Altares sowie das Weihedatum nennt. Eine Replik der Weiheplakette ist im Dom erhältlich. Der im Jahr 2000 restaurierte Altar birgt heute die Reste des Reliquienschatzes, dessen mittelalterliche Bedeutung auf die Pilgerreise Heinrichs des Löwen 1172 nach Byzanz und Jerusalem gründet.