Siebenarmiger Leuchter

Siebenarmiger Leuchter im Braunschweiger Dom
Siebenarmiger Leuchter im Braunschweiger Dom

Siebenarmiger Leuchter

Der Siebenarmige Leuchter ist aus 77 Teilstücken gefügt, die aus Bronze gegossen und dann über Zapfen und Muffen ineinander gesteckt und verkeilt wurden. Die in knappen, straffen Bogen abgespreizten, in Schichtstufen aufgebauten Blattkränze oberhalb der Knäufe deuten auf die Blattbildung des Marienaltars und damit auf eine etwa gleichzeitige Entstehung.
Auf jeden Fall wurde der Leuchter vor 1196 aufgestellt, da sich Ludolf von Volkmarode in einer Stiftungsurkunde dieses Jahres verpflichtete, für die Wachskerzen zu sorgen. Der Leuchter hat eine imposante Höhe von beinahe fünf Metern, eine Spannweite von vier Metern und wiegt über 400 kg. Die Blätter und Knäufe sind biblische Bezüge auf die Anweisung zur Schaffung eines Leuchters im 2. Buch Mose, Kapitel 25 und weisen eine Verwandtschaft zur jüdischen Menorah auf.

Gleichzeitig übernimmt die Kirche im Mittelalter das Motiv des "Lebensbaums", wie er in der Offenbarung des Johannes im 22. Kapitel im Zusammenhang mit der Vision des künftigen, "himmlischen Jerusalem" überliefert ist. Der ursprüngliche Standort des Großleuchters befand sich zwischen dem Kreuzaltar und dem Grabmal Heinrichs des Löwen und Mathilde. Damit ist er sowohl Totenleuchter als auch Auferstehungshoffnung in einem. Eine Reihe weiterer symbolischer Bedeutungen hat der Leuchter aufgrund der Anzahl seiner Arme. Die Zahl Sieben findet sich in der jüdisch-christlichen Symbolik immer wieder.

Man denke zum Beispiel an die sieben Tage der Schöpfung, die sieben Vaterunser-Bitten, die sieben Erzengel und die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Zur Zeit der französischen Okkupation des Herzogtums Braunschweig setzt der in Kassel residierende König Jérome den Siebenarmigen Leuchter nebst dem Burglöwen auf die Beutekunstliste. Sie sollten Teile von Napoleons Sammlung im Pariser Louvre werden. Doch der Leuchter ist gerade in Holzkisten eingelagert und nicht auffindbar. Die Niederlage Napoleons und die Restitution des Herzogtums machen diesem Ansinnen ein abruptes Ende. Neben dem Braunschweiger Leuchter sind vergleichbare Leuchter nur im Essener Münster und im Mailänder Dom erhalten.

Impressionen

Siebenarmiger Leuchter Frontalansicht
Siebenarmiger Leuchter Frontalansicht
Siebenarmiger Leuchter mit Blick ins südl. Querhaus
Siebenarmiger Leuchter mit Blick ins südl. Querhaus
Siebenarmiger Leuchter Detailansicht
Siebenarmiger Leuchter Detailansicht
Siebenarmiger Leuchter mit Blick ins nördl. Querhaus
Siebenarmiger Leuchter mit Blick ins nördl. Querhaus

weitere Informationen als download

Ein Lebensbaum mit sieben Zweigen

Hier erreichen Sie uns:

Domsekretariat
0531 - 24 33 5-0
dom.bs.buero@lk-bs.de

Domkantorat
0531 - 24 33 5-20
domkantorat@lk-bs.de

Jede Woche im Dom:

Montag bis Freitag – 17.00 Uhr
ABENDSEGEN
Mittwoch: mit Versöhnungsgebet von Coventry
Freitag: mit Feier des Abendmahls

Samstag – 12.00 Uhr
MUSIKALISCHES MITTAGSGEBET

Sonntag – 10.00 Uhr
GOTTESDIENST

Öffnungszeiten Dom:

Montag bis Sonntag – 10.00 - 17.00 Uhr
Zwischen Anfang Januar und Mitte März gelten die Winteröffnungszeiten:
Montag – 15.00 - 17.00 Uhr
Di. bis So. – 10.00 - 13.00 Uhr und 15.00 - 17.00 Uhr


Öffentliche Domführungen:

Montag bis Samstag – 14.00 Uhr
durch Mitglieder der DomführerGilde
In der Zeit von Anfang Januar bis Mitte März finden keine öffentlichen Führungen statt!