Das Wort zum Alltag

Seit dem 1. Dezember 1968 gibt es von Montag bis Freitag um 17.00 Uhr und Samstag um 12.00 Uhr eine kurze Andacht mit Gebet, die von Orgelmusik gerahmt wird.
Wir möchten Menschen damit ermöglichen für ihre eigene Praxis pietatis eine regelmäßige Form zu finden. Zugleich birgt das Format die Möglichkeit auf die jeweils aktuellen Ereignisse in unserer Stadt und unserer Welt zu reagieren.

Während des Advents und der Friedensdekade hat das Wort zum Alltag einen besonderen Akzent. Das Wort zum Alltag wird in der Regel von der Dompredigerin, sowie von anderen Braunschweiger Pfarrerinnen und Pfarrern und Prädikanten gehalten. Die umrahmende Orgelmusik übernehmen die Kantoren des Braunschweiger Doms.

  Wie kommt das Böse in die Welt?

Wie kommt das Böse in die Welt?

Jakob Timmermann, Pfarrer - 27.08.2025

Wie kommt das Böse in die Welt? Das ist eine ziemlich große Frage. Aber genau das sollten die Konfirmandinnen und Konfirmanden ja auch tun. Mir die großen Fragen des Lebens stellen. Wir waren am Ende der Sommerferien auf einer Freizeit und am ersten Tag habe ich sie gebeten, dass mir einfach mal alle Fragen stellen sollten, die sie immer schon mal geklärt haben wollten. Schließlich wäre das jetzt vorerst die letzte Chance.
Tolle Fragen waren dabei! Wir funktioniert das mit Gott, Sohn und Heiligem Geist? Wie viel verdient eigentlich ein Pfarrer? Warum muss man getauft werden? Und so weiter. Aber dann kamen sie natürlich, die quälenden Fragen: Warum gibt es Krieg? Warum gibt es Vergewaltigung? Und warum ist diese Welt so ungerecht? Warum geht es den Bösen gut und den Guten schlecht? Und warum greift Gott nicht ein?
Ja, liebe Gemeinde, haben Sie darauf eine Antwort? Eigentlich gibt es darauf drei mehr oder weniger befriedigende Antworten: Entweder Gott kann nicht. Oder Gott will nicht. Oder Gott muss nicht. Gehen wir diese Antworten mal kurz durch.

1. Gott kann nicht! Gott hat sich entschieden, dass es ihm wahnsinnig wichtig ist, dass Menschen einen freien Willen haben. Sie sollen nicht im Paradies leben, sondern etwas ERleben. Sie sollen nicht in Watte gepackt sein, sondern das ganze Leben leben. Und das geht nur, wenn man sich entscheiden kann: zwischen gut und böse. Das heißt, solange wir entscheiden können, können wir immer auch Gottes Willen tun – oder eben nicht. Deswegen passieren schlimme Dinge und Gott greift nicht ein.

2. Gott will nicht! Die Wege des Herren sind unergründlich. Unsere Fragen gehen an Gott vorbei. Wir kleinen Menschenkinder werden es nie begreifen, aber die Welt in der wir leben ist so, wie sie ist, perfekt. Besser geht es nicht. Und deswegen passieren schlimme Dinge, aber wir können darauf hoffen, dass sie einen Sinn haben. Wenn nicht für uns, dann doch wenigstens für Gott.

3. Gott muss nicht! Denn es geht ihm um etwas ganz anderes. Ihm geht es nicht darum Stärke zu zeigen, sondern Schwäche erträglich zu machen. Er hat seinen Sohn am Kreuz sterben lassen, um zu zeigen, dass er auch in der Dunkelsten Stunde bei uns ist. Er muss uns nicht sofort retten. Denn er will uns zeigen, dass er da ist und welche Kraft darin steckt, wenn wir füreinander da sind, miteinander leiden, so wie er mit uns leidet.

Gott kann nicht, Gott will nicht, Gott muss nicht. Alle drei Antworten haben Stärken und Schwächen. Alle drei Antworten zeigen immer nur einen Teil. Aber in jeder Antwort steckt eine Kraft, die mir hilft, diese Welt zu ertragen. Weil alle Antworten von Hoffnung sprechen! Und Hoffnung zulassen!
Mit den Konfis haben wir zu diesem Thema die Geschichte von der Sintflut besprochen. Die ganze Welt ist böse. So böse, dass Gott sauer und verzweifelt ist und es vierzig Tage am Stück regnen lässt. Nur Noah bekommt den Tipp ein Schiff zu bauen. Und so versinkt, die gesamte Menschheit und all das Böse in der göttlichen Sintflut. Nur Noah schippert mit seiner Familie und den ganzen Tieren in seiner Arche. Dann hört es auf zu regnen. Die Flut zieht sich zurück. Und Noah beginnt von vorn.
Doch Gott hat noch eine Botschaft und sagt zu Noah – und damit eben auch zu uns – ich will dich NIE WIEDER so sehr bestrafen. Und damit du dich daran erinnerst, lege ich meine Waffen nieder und hänge meinen Bogen in die Wolken. Und immer wenn Sonne und Regen gleichzeitig da sind, dann könnt ihr diesen Bogen sehen – einen Regenbogen! Ein Zeichen des Friedens vor allem, aber ein Zeichen der Hoffnung, dass ich bei euch bin! Jetzt und allezeit! Und dass ich zwar manchmal wütend und verzweifelt bin, aber nie ohne Liebe! Das ist unser Bund. Das ist unser Zeichen.
Ich lege meine Waffen nieder – und wenn ihr das auch macht, dann kommt ihr mir noch näher als ihr es jetzt schon seid. Amen.

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  Geschenke

Geschenke

Werner Busch, Pfarrer - 25.08.2025

Wann haben Sie das letzte Mal ein Geschenk entgegengenommen?
Wann haben Sie selber in den zurückliegenden Monaten jemandem ein Geschenk gemacht?
Ich möchte mit Ihnen über Geschenke nachdenken. Das Schenken ist in unserer Zeit dem Bestellen etwas ähnlicher geworden. Kinder machen Wunschlisten für ihre Geburtstagsfeier, manchmal wird im Geschäft sogar ein Tisch oder ein Regal eingerichtet. Da können die Gäste aus einer Vorauswahl entscheiden, was sie schenken wollen. Richtige Überraschungen sind dann natürlich nicht mehr dabei. In manchen Familien hat man sich verabredet, einander gar nichts zu schenken. „Wir haben doch alles.“ Andere schenken einander Dinge, die nötig sind, damit kein Plunder zuhause herumliegt, den man nicht braucht.
Was sind Geschenke?
Geschenke sind nur im Nebenberuf auch Gebrauchsgegenstände. Die Hauptaufgabe eines Geschenkes ist etwas anderes. Ein Geschenk soll eine persönliche Verbindung stiften oder festigen. Ein Geschenk ist wie ein Link im Internet. Du klickst es an und es öffnet sich ein Fenster anderswohin. Das Geschenk ist nicht es selbst, sondern es erinnert dich an den, von dem du es hast. Geschenke sind deshalb nicht einfach nur anonyme Dinge. Ein Geschenk hat eine persönliche Aura, es trägt eine Atmosphäre, denn es ist mit einem Namen verbunden. Es hat mit der Person zu tun, von der es gekommen ist. Die paar Kaffeetassen, die von unserem Hochzeitsgeschirr noch übrig sind, erinnern meine Frau und mich manchmal an unser Hochzeitsfest und unsere Gäste. Geschenke sind wahre Wunderdinger. Sie überwinden lange Zeitspannen. Du schaust sie an, und es ist, als wäre es gestern erst gewesen. Geschenke transportieren Erlebnisse von damals in die Gegenwart und in die Zukunft. Geschenke sind Beziehungs-Anker, Freundschafts-Festiger, noch über Jahre und über hunderte von Kilometern. Ein Geschenk repräsentiert Zuneigung. Wenn du einem anderen Menschen etwas schenkst, bleibst du anwesend, auch wenn gerade nicht da bist. Egal, wie geplant und verabredet die Geschenke auch sind – wir sollten uns das Schenken nicht abgewöhnen.
Gott gewöhnt es sich auch nicht ab. Jesus sagt: „Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ (Matthäus 5,45) Zum Charakter des Schenkens gehört es, nicht zu rechnen. Nicht aufrechnen – wie du mir, so ich dir. Sondern frei geben, aus Freude, aus Zuneigung, um des anderen willen. Deshalb sagt Paulus in einem Spendenaufruf, man solle besser nicht mit Unwillen etwas geben oder gar aus Zwang schenken. „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ (2. Korinther 9,7)
Also: Wem möchten Sie in diesen Tagen ein Geschenk machen?

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  Wie das Leben geht

Wie das Leben geht

Henning Böger, Pfarrer - 19.08.2025

„Jetzt weiß ich, wie das Leben geht,“ sagt sie: „Du musst immer auch das Gegenteil mitdenken.“ Das habe sie gelernt: Immer das Gegenteil mitdenken. Man ist nie nur schwach, und man ist nie nur stark. Man hat nie nur Hoffnung, und man ist nie nur verzweifelt.
„Du bist von allem immer beides“, sagt sie und blickt zurück aufs Krankenhaus, das hinter ihr liegt. „Es war richtig knapp“, sagt sie, „seltsam nur: Ich war nicht so schwach, wie ich mich fühlte. Alle, die bei mir am Bett saßen, merkten das wohl auch. Sie freuten sich, wie tapfer ich sei. Ich merkte nichts davon, aber fast alle sagten: Du bist so tapfer. Irgendetwas strahlte wohl aus mir, sagt sie. Jedenfalls sagten das die anderen.“ Und je mehr es sagten, desto besser fühlte sie sich. Wie stark man ist, weiß man oft erst, wenn man schwach ist.
Gut, wenn man weiß, wie das Leben geht, oder? Immer das Gegenteil mitdenken. Die ganze Wahrheit hast du, Menschenkind, erst dann, wenn du auch das Gegenteil beachtest. Nicht überdrehen vor Freude, nicht versinken im Schmerz. In deine Seele passt beides hinein: Wenn du froh bist, vergiss die Traurigen nicht. Und wenn du Grund zum Lachen hast und das pralle Leben in beiden Händen, denke auch an die Tränen in der Welt. Und wenn dir zum Heulen ist, weil diese Welt ist, wie sie ist, mit all ihrem Grauen in Gaza und der Ukraine, im Sudan und anderswo, dann denke daran, dass du auch in Sorgen tapfer sein kannst. Eben das Gegenteil nicht vergessen oder verdrängen. Nur so geht das Leben!
In der Bibel lese ich dazu einen starken Satz: „Seid fröhlich als Menschen der Hoffnung, bleibt standhaft in Trübsal, seid beharrlich im Gebet.“ Der Apostel Paulus schreibt ihn im Römerbrief über das Zusammenleben von Menschen als Gemeinde. Selbst in schwierigen Lagen soll es möglich sein, den Mut nicht zu verlieren, die Hoffnung hochzuhalten. Verliert das Ganze nicht aus dem Blick so, wie Gott euch nicht aus dem Blick verliert.
„Seid fröhlich als Menschen der Hoffnung, bleibt standhaft in Trübsal, seid beharrlich im Gebet.“ Ja, auch das gehört zum Leben: Dass Gott dich gerade dann stark, wenn du es kaum noch zu hoffen wagst.

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  ...und bin sein Zeuge

...und bin sein Zeuge

Heiko Frubrich, Pädikant - 18.08.2025

Über dem Monat August heißt es aus der Apostelgeschichte: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge.“ Von Paulus stammen diese Worte und er sagt sie, als er vor König Agrippa steht. Agrippa, ein Enkel des Königs Herodes, herrscht zu dieser Zeit unter dem römischen Kaiser Claudius über Judäa und Samaria.
Paulus berichtet dem Regenten von seinen Missionstätigkeiten, davon, dass er im Jerusalemer Tempel gefangengenommen und danach getötet werden sollte. Dabei habe er niemals etwas gegen das Gesetz des Alten Testaments oder gegen die Propheten gesagt. Und in all dem habe er Gottes Hilfe erfahren und stünde nun dort vor dem König als Gottes Zeuge.
Könnten Sie das auch so von sich sagen: Ich habe Gottes Hilfe erfahren und stehe nun hier als seine Zeugin oder sein Zeuge? Wenn es um den Glauben geht, werden Menschen oft sehr still. Das mag ganz verschiedene Gründe haben. Vielleicht fehlen die richtigen Worte, um zu beschreiben, was Glauben ausmacht. Vielleicht traut man sich nicht, aus Angst, belächelt zu werden. Oder man empfindet die eigene Beziehung zu Gott als so persönlich und intim, dass darüber zu reden sich falsch anfühlt.
Die Bibel ist da anders unterwegs. Da ist oft die Rede davon, dass wir hingehen sollen, oder dass Menschen hingehen. „Gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker“, fordert Jesus Christus uns auf. Und der Gelähmte stand auf, nachdem ihn Jesus geheilt hatte, nahm sein Bett und ging hin. Wohin? Nun, ich denke, zu den Menschen, um ihnen zu erzählen, was passiert ist.
Vermutlich sind unsere Glaubenserfahrungen weit weniger spektakulär als jene des Gelähmten, der nach 38 Jahren Krankheit durch ein einziges Wort wieder gesund wird. Aber irgendetwas muss unser Glaube doch mit uns machen, sonst wären wir heute nicht hier. Und ganz offenbar scheint doch unser Glaube eine positive Wirkung zu haben. Schließlich, davon gehe ich jetzt mal aus, sind Sie alle freiwillig und mit zunächst einmal guten Gefühlen in den Dom gekommen. Dadurch unterscheidet sich zumindest für mich der Besuch einer Andacht oder eines Gottesdienstes deutlich von meinem nächsten Zahnarzttermin.
Und doch lässt es sich über den Bohrer, die Füllung oder die neue Keramikkrone leichter reden als über unsere Beziehung Gott – und das, obwohl beide unser Wohl im Blick haben, Gott und Zahnarzt.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass so ein einzelner hingeworfener Satz wie ein Eisbrecher wirken kann. Vielleicht haben Sie ja Lust, das mal auszuprobieren, im Freundeskreis, im Gespräch mit der Nachbarin, dem Arbeitskollegen, beim Sport oder in der Sauna. „Ich war übrigens gestern mal in der Kirche.“ Das kann schon reichen, um ein spannendes Gespräch zu beginnen. Und ich bin mir sicher, dass Sie überrascht sein werden, wer sich davon alles eingeladen fühlt, über die eigene Spiritualität zu reden.
Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge. Amen.

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  Zur Ruhe kommen

Zur Ruhe kommen

Marc Bühner, Prädikant - 15.08.2025

So, da sind wir. Vielleicht heute mal einfach so oder doch bewusst, vielleicht seit langem mal wieder oder zum wiederholten Mal in dieser Woche. Wir sind nun hier. Nicht lange, mal ein paar Augenblicke raus aus dem Alltag, raus aus dem Stress und der Hektik. Ja, körperlich sind wir hier, aber was ist mit unseren Gedanken. Sind die auch jetzt hier oder sind wir mit unseren Gedanken schon wieder weiter und überlegen, was heute noch so alles zu tun ist und kommen so doch nicht wirklich mal kurz raus aus dem Alltag und damit zur Ruhe.
Ein in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Dieser sagte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich essen, dann esse ich. Wenn ich spreche, dann spreche ich.“ Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: „Das tun wir auch, aber was machst du darüber hinaus?“ Er sagte wiederum: „Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich essen, dann esse ich. Wenn ich spreche, dann spreche ich.“ Wieder sagten die Leute: „Das tun wir doch auch.“ Er aber sagte zu ihnen: „Nein! Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon. Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon. Wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“
Und? Wie sieht es nun mit Ihnen aus? Sind Sie noch hier in der Andacht oder mit den Gedanken schon auf Ihrem weiteren Weg, bei Ihren weiteren Dingen, die heute noch so anstehen. Mitunter müssen wir uns vielleicht auch einfach mal dazu selber zwingen, Dinge bewusst zu machen und zwar dann auch nur genau das und nichts anderes. „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.“ (Prediger 3, 1 und 9)
Mühen wir uns also nicht immer ab, sondern kommen wir auch mal zur Ruhe und tun eine Sache nach der anderen, bewusst. Wir sollten Jesu Beispiel folgen und Ruhe, Frieden und Erholung in unserem Leben Raum geben. Dazu gehören halt Pausen im Tagesverlauf (und nicht nur der Sommerurlaub), Spaziergänge in der Natur, ein Buch lesen, im Garten auf einer Liege liegen, in einer Kirche sitzen oder Gebete. Wenn wir bewusst Raum für Ruhe und Erholung schaffen, können wir neue Kraft tanken und eine neue Perspektive auf die Welt und unsere Stressfaktoren gewinnen und besser entscheiden, was als nächstes zu tun oder zu lassen ist. Im Brief an die Hebräer lesen wir: „Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.“ (Hebräer 4, 10)
Ich wünsche uns allen immer das Richtige, was ein jeder braucht, zur rechten Zeit.

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  1961

1961

Cornelia Götz, Dompredigerin - 13.08.2025

Heute jährt sich der Bau der Berliner Mauer. Wie harmlos das klingt. Und Mauerfall… - als wäre sie irgendwann wieder zusammengebrochen.
Dabei handelte es sich um einen Todestreifen – so perfekt brutal geplant, dass jedwede Überwindung mit dem Leben zu bezahlen war.
Darein hat man in Ostdeutschland seine Kraft gesteckt.
Erschütternd die Namensliste der Opfer.
Beschämend die Verteidiger des Regimes, die noch heute relativieren wollen, dass dieses Land keine demokratische Republik sondern eine stalinistische Diktatur war.
Christoph Dieckmann, Theologe, Publizist und Erzähler hat viele Lebensgeschichten aus diesem Teil Deutschlands aufgeschrieben. Eine Zeitlang wohnte er im Sprachenkonvikt in Ostberlin, Borsigstraße, im dritten Stock. Später erinnerte er sich:
„Der Blick überflog die Invalidenstraße und die Grenzanlagen und landete im Wedding. Jenseits standen Westler auf den Balkonen und benahmen sich nach Menschenart. Der Mondschein einte Berlin. Auch die Vögel reisten nach Belieben hin und her. Und ich? Wann ich? Welcher Insasse der Deutschen Demokratischen Republik hätte sich das nicht gefragt?“
Inzwischen können wir das längst: nach Belieben hin und her reisen in unserem Land und haben womöglich schon vergessen, dass das eine lange Zeit unvorstellbar war.
Was kann uns dieser 13. August also heute noch sagen?
Die Tageslosung vor 24 Jahren hieß:
„Es wird ein Durchbrecher vor ihnen heraufziehen, sie werden durchbrechen und durchs Tor hinausziehen, und ihr König wird vor ¬ihnen hergehen und der HERR an ihrer Spitze.“ (Micha 2,13)
Zu gern hätte man die Herrnhuter gezwungen, das zu ändern.
Hat man?
Es ist darüber spekuliert worden.
In einer Andacht zum 50. Jahrestag schrieb der damalige Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber, die Losung hätte in Psalm 24 gestanden: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch.“
Aber die KI behauptet, es hätte aus dem 2. Timotheusbrief geheißen: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit."
Drei verschiedene Texte.
Was für ein Wirrwarr. Oder steckt Furcht in dem Chaos – als würde es sich bei den ausgelosten Worten um Magie handeln.
Ich wundere mich nicht. Egal, was gelost wird: Gottes Wege führen immer schon in die Freiheit. Für uns aber, die wir die Wege weiter gehen müssen, wird es darauf ankommen, sich erinnern zu wollen – auch wenn es schmerzt.
Oder mit Dorothee Sölle: „Das Gedächtnis ist eine menschliche Fähigkeit, ohne die wir uns selber vereinsamen. Gedächtnis haben zu wollen gehört zur Würde des Menschen, auch zu der eines Volkes.“

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  Wohngemeinschaft

Wohngemeinschaft

Henning Böger, Pfarrer - 12.08.2025

Sie sind zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch werden sie beide zu Gewinnerinnen, weil es die jeweils andere gibt. Davon möchte ich erzählen:
Die eine Frau ist mittlerweile 81 Jahre alt und lebt in einer geräumigen Wohnung.
Sechs Zimmer seien jetzt, wo die Kinder erwachsen und ihr Mann verstorben ist, viel zu viel Raum für sie allein, sagt sie. Die andere Frau ist gerade 33 Jahre alt geworden.
Sie hat ihr Abitur nachgeholt und mit einem Studium begonnen. Ihr Problem ist: Sie findet kein Zimmer; und wenn sie eines findet, kann sie es in der großen Stadt nicht bezahlen.
Dann begegnen sich die beiden Frauen bei der Initiative „Wohnen für Hilfe“.
Diese vermittelt Zimmer gegen Hilfe im Haushalt. Dieses Angebot probieren die beiden Frauen miteinander aus: Die Jüngere zieht bei der Älteren ein. Für eines der sechs Zimmer zahlt sie einen Betrag von 100 Euro im Monat. Das ist mehr ein symbolischer Preis. Darüber hinaus hilft sie im Haushalt: Einkaufen, Müll wegbringen, miteinander kochen, sich um die Inspektion des Autos kümmern oder am Computer ein Theaterticket bestellen und das Taxi gleich dazu. Schnell merken die beiden Frauen: Diese besondere Wohngemeinschaft im Alltag funktioniert. „Wir gewinnen beide“, sagt die Ältere fröhlich und die Jüngere nickt zustimmend.
„Wohnen für Hilfe“: Das ist eine geniale Idee, finde ich, aus der mittlerweile ein größeres Projekt geworden ist. Es findet sich in vielen deutschen Städten, wo bezahlbarer Wohnraum vor allem für jüngere Menschen knapp ist. Das ist die eine Seite. Die andere Seite: Viele Ältere sind zu oft allein und wissen sich manchmal nicht mehr gut zu helfen.
„Wo ihr einander Lasten abnehmt, da erfüllt ihr ein Gesetz, das Christus wichtig war!“ Diesen Satz schreibt der Apostel Paulus im Galaterbrief. Nicht alles Schwere können wir Menschen einander abnehmen. Aber manches fällt viel leichter,
wenn jemand an unserer Seite ist, der liebevoll ermutigt und mitträgt, was allein nur schwer zu schultern ist.
Davon erzählt die Initiative „Wohnen für Hilfe“: Zwei Probleme finden im Miteinander
eine Lösung. Aus zwei Menschen, die einander nicht kannten, werden Mitbewohnerinnen und Gewinnerinnen. Ihre Last wird leichter, weil eine andere mit daran trägt.

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  Warten

Warten

Marc Bühner, Prädikant - 08.08.2025

Sie haben sich für eine kleine Unterbrechung ihres Tages entschieden und sind zur Andacht hier in den Dom gekommen. Nachdem Sie in den Dom gekommen waren und Platz genommen hatten, haben einige sicherlich recht schnell auf die Uhr geschaut und sich gefragt, wann es denn losgehen würde - schließlich hat man ja nun auch nicht den ganzen Tag Zeit. Aber Sie mussten warten.
Warten. Seien wir doch mal ehrlich: Wer verbringt seine Zeit schon gerne mit warten. Wir hassen es zu warten – beim Arzt, auf den Bus, auf einen Freund, an der Kasse… Letztendlich verbringen wir dann doch 1/3 unserer Lebenszeit damit. Ja wir warten nicht gerne und das liegt daran, dass uns heutzutage etwas abhanden gekommen ist - die Geduld fehlt. Was wir jetzt gerade bestellen, soll Morgen da sein. Wer spart noch auf das Auto, bis er es bezahlen kann? Leasing ist angesagt. Sofort mitnehmen, monatlich bezahlen – warum auch nicht, gibt es doch die 0%-Finanzierung! Wer kann die Erfüllung seiner Wünsche noch aufschieben? Nicht anders in Glaubensdingen: Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir jetzt! Und wenn er nicht helfen will, im Augenblick jedenfalls nicht? Warum soll eine Genesung aus schwerer Krankheit nicht ein paar Monate dauern? Wenn Verletzungen sehr tief gehen, wie sollen sie denn in ein paar Tagen heilen? Und wie kann ein Mensch denn erwarten, wenn ein Partner nach 50 Jahren glücklicher Zeit gestorben ist, dass die Trauer in kurzen Wochen überwunden sein wird? Aber nicht nur wir selbst lassen uns keine Zeit, wir geben einander auch keine Zeit und vor allem nicht für unsere persönliche Geschichte mit Gott. Gott aber braucht Zeit - und er hat sie ja auch: "1000 Jahre sind vor ihm wie der gestrige Tag, der vergangen ist (Psalm 90, 4).“
Wir, wir warten nun mal nicht gerne. Aber gerade wir Christen müssten eigentlich warten können! Denn wenn diese Lebenszeit nicht reicht, dann haben wir noch die ganze Ewigkeit!
Ja, es ist gerade uns Christen aufgegeben: Geduld haben und warten... Unser himmlischer Vater, der schon weiß, was uns fehlt, ehe wir ihn bitten, er wird die Geschichte mit seinen Kinder mit voran bringen. Er tut das auf Wegen, die wir oft nicht begreifen, aber er tut es! Dabei tun wir gut, wenn wir uns gedulden, warten und lernen, größere Zeitläufe zu sehen, Änderung eines Verhaltens nicht in wenigen Stunden zu erwarten und Besserung unserer Gesundheit nicht in ein paar Tagen. Gott schuf uns und er hat Zeit und er gibt uns Zeit - sein Maß ist die Ewigkeit, die er auch uns schenken will.
Fügen wir uns ein in den großen Plan Gottes, der uns zwar nie begreiflich, aber doch an manchen Stellen immer wieder sichtbar wird, sodass wir nur staunen können. Er wird es wohl machen, auch wo die Wege, die er mit uns geht, zunächst dunkel sind. Es ist uns verheißen, dass wir einmal verstehen, warum er uns so und nicht anders geführt hat.
Haben wir also Geduld. Lernen wir zu warten.

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  Engel

Engel

Marc Bühner, Prädikant - 07.08.2025

Haben Sie schon einmal einen Engel gesehen? Also in echt, nicht am Weihnachtsbaum oder auf einer Postkarte oder als Schlüsselanhänger? Oder haben Sie schon mal etwas mehr über Engel nachgedacht?
Mit den Engeln ist das ja so eine Sache. Eine äußerst zwiespältige Sache genau genommen. Einerseits: Engel haben ganz viel mit uns zu tun: Schutzengel wünscht sich jeder an seiner Seite. Gerade wenn man von einer langen Autofahrt gut angekommen ist, dankt man seinem ganz persönlichen Schutzengel. Manchmal entdecken wir sogar den Engel in lieben Menschen: "Du bist unser Engelchen" sagen Eltern gerne zu ihren kleinen Kindern und wenn uns unverhofft Gutes widerfahren ist, dann sagen wir auch gerne: "Du bist wirklich ein Engel!"
Andererseits: Schon bei diesen kleinen Beispielen wird deutlich: Irgendwie sind Engel uns auch fern. Nicht einfach wie ein guter Freund immer per Telefon erreichbar, sondern unverfügbar. Freude und Schutz, die man selbst nicht geben kann, sollen sie bringen. Eben unplanbar eingreifen, gerade wenn uns Unplanbares widerfährt.
Und sie sind nicht nur unverfügbar, sondern auch unsichtbar und uns ganz fern, und man kann ihre Existenz gut begründet sogar gänzlich in Frage stellen.
"Sie leben hinterm Horizont, getrennt von uns unendlich weit,
sie müssen sich an Sterne krallen – ganz fest, damit sie nicht vom Himmel fallen;
Erst wenn die Wolken schlafen gehen, kann man uns am Himmel sehen, wir haben Angst und sind allein".
Auch das eine menschliche Beschreibung der Engel und in diese kann man schon einstimmen: "Gott weiß ich will kein Engel sein". So singt es die deutsche Band Rammstein in ihrem fast schon klassisch gewordenen Lied: Engel.
Engel sind nah und fern, sind machtvoll und schwach, im Himmel und auf Erden. Sie sind nicht göttlich, aber Gott doch viel näher als wir normalen Erdenbewohner.
Überhaupt: Wie ist das mit uns? Von Engeln zu reden, macht ja nur Sinn, wenn sie etwas mit uns zu tun haben. Und ja, wir haben was mit ihnen zu tun. Auch, wenn wir sie nicht sehen können und ihre Existenz nicht beweisen können. Und, wir haben etwas mit den Engeln gemeinsam: Wir sind alle von Gott geschaffen.
Wir - wir sind aber keine Engel und auch nicht wie Gott, aber wir sind von ihm geschaffen, durch ihn gerufen und durch ihn bestärkt.
"Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen." (Psalm 91, 11)

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  Verkündige das Wort, tritt dafür ein…!

Verkündige das Wort, tritt dafür ein…!

Marc Bühner, Prädikant - 05.08.2025

„Verkündige das Wort, tritt dafür ein…!“ so lautet die Tageslosung und ruft uns, wie alle Generationen vor uns und auch nach uns, auf das Gottes Reich mit aufzubauen, indem wir von seinen großen Werken berichten.
„Aber was kann ich als Einzelner schon erreichen?" Eine ganze Menge. Ich habe einmal von einer kleinen Dorfgemeinde in Brandenburg folgende Begebenheit gehört:
In jenem Ort gibt es eine wunderschöne, gotische Backsteinkirche. Seit Jahrhunderten lud die Glocke zum Gottesdienst ein. Aber dann wurden die Gottesdienste nicht mehr besucht und später nicht mehr abgehalten. Der Sozialismus brauchte Gott nicht. Die Menschen wollten selber die Gesellschaft verändern. Aber eine Frau blieb der Kirche treu. Sie versorgte das Gebäude so gut sie konnte, und läutete jeden Sonntagmorgen die Glocke. Die Botschaft von Gottes Liebe klang über die Gemeinde, auch wenn kein Gottesdienst mehr stattfand. An einem Sonntag gab es ein großes Dorffest mit einem feierlichen Aufmarsch, voran die Dorfkapelle. Sie spielte fröhliche Marschlieder. Als sie an der Kirche ankamen, unterbrachen die Musiker wie auf Kommando ihre Märsche und spielten "Großer Gott wir loben dich". Nachdem sie an der Kirche vorbei marschiert waren, nahmen sie ihre fröhlichen Marschmelodien wieder auf. Diese Botschaft wurde nicht vergessen, bald schon fanden in dieser Kirche wieder Gottesdienste statt. Es war und ist eine kleine Gemeinde, aber: "Solange die Kirchenglocke läutet, hält unser Dorf zusammen!"
Und so stehen wir vor dieser großen Aufgabe, das Reich Gottes zu bauen, die scheinbar nicht zu bewältigen ist. Oft denke ich angesichts der vielen Probleme, vor denen wir als Mitglieder seiner Kirche stehen: "Haben wir überhaupt eine Chance, Gottes Wort in einer Welt verständlich zu machen, die nach Unterhaltung sucht, die in Spiel und Spaß ihren Sinn sieht?" Damals war es auch nur eine kleine Schar von Jüngern, welche das Evangelium, die Botschaft von Jesus in die Welt trug. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, sondern sollten Schritt für Schritt gehen im Vertrauen auf unseren Herrn.
"Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt", sagte ein junger Soldat, als er im Kaukasus bei Kriegsende entlassen wurde. Und er kam wirklich heim, weil er ging, Tag für Tag mit dem Ziel vor Augen, nach Hause zu kommen.
Durch die Taufe sind wir zu Jesu Jünger geworden. Wir sind keine Meister, wir sind "Lernende" ein Leben lang. Auf unserem Lebensweg mit Jesus haben viele von uns Erfahrungen gemacht und haben gelernt, dass Gott uns nicht allein gelassen hat. Deshalb können wir bezeugen: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage“ und das können wir verkünden.
Jünger sein, heißt Jesus nachfolgen, Tag für Tag und Schritt für Schritt, als "Lernende". Er hat uns zugesagt, uns nicht allein zu lassen und will uns bei unseren Aufgaben zur Seite stehen, uns helfen und darum ergeht auch an uns dieser Ruf: „Verkündige das Wort, tritt dafür ein…!“

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  Ich habe keine Zeit!

Ich habe keine Zeit!

Marc Bühner, Prädikant - 04.08.2025

Gestern war uns eine gut bekannte Geschichte aus der Bibel als Predigttext gegeben: Die Speisung der 5000, auch bekannt als Speisewunder oder Brotvermehrung.
Was wäre, wenn es in der Geschichte aber nun nicht um 5 Brote und 2 Fische gehen würde, sondern um Zeit? Dann würde die Geschichte vielleicht so lauten:

Und er sah eine große Menge Volkes, die Menschen taten ihm Leid und er redete zu ihnen von der unwiderstehlichen Liebe Gottes.
Als es dann Abend wurde, sagten seine Jünger: „Herr, schicke diese Leute fort, es ist schon spät, sie haben keine Zeit.“
„Gebt ihnen doch davon“, so sagte er, „gebt ihnen doch von eurer Zeit!“
„Wir haben selber keine“, fanden sie, „und was wir haben, dieses wenige, wie soll das reichen für so viele?“
Doch war da einer unter ihnen, der hatte wohl noch fünf Termine frei, mehr nicht, zur Not, dazu zwei Viertelstunden.
Und Jesus nahm, mit einem Lächeln, die fünf Termine, die sie hatten und die beiden Viertelstunden in die Hand. Er blickte auf zum Himmel, sprach das Dankgebet und Lob, dann ließ er austeilen die kostbare Zeit, durch seine Jünger an die vielen Menschen.
Und siehe da: Es reichte nun das wenige für alle. Am Ende füllten sie sogar zwölf Tage voll mit dem, was übrig war an Zeit, das war nicht wenig.
Es wird berichtet, dass sie staunten. Denn möglich ist, das sahen sie, Unmögliches bei ihm.

„Ich habe keine Zeit!“ – Wie oft haben auch wir schon diese Aussage, so wie in dieser abgewandelten Version der Speisung der 5000, benutzt. Und mal ehrlich: Jedes Mal, wenn wir diese Aussage gebrauchen, dann lügen wir eigentlich. Wie können wir keine Zeit haben? Wir haben immer Zeit, und zwar genau die Zeit, die uns gegeben ist - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir haben also Zeit. Richtig müsste die Aussage also so lauten: „Ich möchte meine Zeit für etwas anderes nutzen!“ So wäre die Aussage korrekt. Man hat Zeit, nur mit was man seine Zeit verbringt, dass ist die Frage und muss jeder für sich entscheiden. Und das ist manchmal gar nicht so leicht. Wie oft vergeuden wir unsere Zeit mit Dingen, die doch so unnötig sind und nur, weil wir denken, dass wir doch noch soviel Zeit haben, unsere Ziele und Aufgaben zu erfüllen. Wie oft nehmen wir anderes wichtiger, als zum Beispiel Kindern Zeit zu schenken, als die darum baten, oder für einen Freund da zu sein, wenn Freundschaft sich bewähren musste. Ob es etwas bringen würde, wenn man einem Dreißigjährigen versuchen würde klar zu machen, was bereits von seiner Zeit vorbei ist? Es wäre schwer, denn (und ich spreche da auch von mir selbst) man glaubt, das man doch noch soviel Zeit hat. „Was man von der Minuten ausgeschlagen, gibt keine Ewigkeit zurück“, diese Aussage kann ein alter Mensch, der die meiste Zeit seines Lebens hinter sich hat, in seiner tragischen Endgültigkeit besser einordnen als ein junger Mensch, weil er selbst erfahren hat, dass vertane Zeit nie wieder in die Gegenwart zurückzuholen ist.
Sie haben sich vor einigen Minuten entschieden, hier und jetzt ein wenig Zeit ihrer Zeit zu verbringen, zur Ruhe zu kommen, ein wenig dem Alltag zu entfliehen, kurz inne zu halten und vielleicht denkt der eine oder andere nun auch einmal daran und darüber nach, von wem wir unsere Zeit bekommen haben. Der Psalm 31 finden wir die Antwort: „Meine Zeit steht in Deinen Händen!“

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  Glaubensorte – Orte des Glaubens!?

Glaubensorte – Orte des Glaubens!?

Marc Bühner, Prädikant - 01.08.2025

Der Braunschweiger Dom ist ein Ort des Glaubens! Da wird mir sicherlich jeder zustimmen. Aber was macht eigentlich dieses Gebäude zu einem Ort des Glaubens, zu einem Glaubensort? Die Tatsache, dass ein Herzog sich hier ein Denkmal setzen wollte? Na, wohl eher nicht! Das hier Gottesdienste gefeiert werden? Ja, das wohl schon eher! Oder ist an dieser Stelle, wo der Dom steht, etwas Wichtiges geschehen und ist deshalb dieser Ort ein Glaubensort?
Ich war in meinem bisherigen Leben drei Mal im Heiligen Land und habe dort viele Glaubensorte besucht und bei jeder Reise kamen neue hinzu. Ja, in diesem Land kann man diesen Orten gar nicht aus dem Wege gehen. Wo man auch hintritt, überall hat man das Gefühlt, man ist an einem Ort des Glaubens.
Und ich habe jedes Mal viele Menschen gesehen, die sich auch auf dem Weg zu diesen Orten gemacht haben. Die einen würde ich als „Rucksacktouristen“ bezeichnen, die nur einfach das mal gesehen haben wollten. Andere waren voller Glauben an diese Orte gekommen, um ihren Glauben zu vertiefen oder zu festigen.
Und wenn man dann an diesen Glaubensorten im Heiligen Land steht, dann stellen manche sich nun doch die Frage: War das, an was hier erinnert wird, wirklich an diesem Ort? Andere würden sich nie diese Frage stellen, denn sie sind sicher: Ja, hier war es. Hier ist der Glauben an einem richtigen Ort!
Unsere Reiseführerin sagte oft: „Es kann an diesem Ort gewesen sein, es kann aber auch wo anders hier in der Nähe gewesen sein. Wer weiß?“ Diese Antwort war für mich als Protestant soweit OK, aber für andere ein Grund sich aufzuregen und zu sagen: „Reiseführerin! Wir sind nicht so weit gereist, um irgendein Ort zu sehen. Wir wollen DEN Ort sehen, wo es war. Zeige uns den genauen Ort!“ Doch wie sollte die Reiseführerin dieses können. Sind doch viele Hinweise im Laufe der Zeit verloren gegangen und man kann nicht genau sagen, wo nun dieses oder jenes genau war.
Aber mal ehrlich: Ist es denn auch so wichtig, den genauen Ort zu kennen? Ist es nicht viel wichtiger, dass es Orte gibt, an denen wir uns an gewisse Dinge unseres Glaubens erinnern und an denen unser Glaube ein zu Hause hat? Muss das Geschehene genau an diesem Ort gewesen sein, um sich daran zu erinnern? Nein, ich denke nicht!
Und so ist nicht nur die Geburtskirche in Bethlehem oder die Grabeskirche in Jerusalem ein Glaubensort, sondern jeder Ort, an dem wir über unseren Glauben nachdenken und uns an unseren Herrn und Heiland Jesus Christus erinnern ein Ort des Glaubens – so auch unser Dom zu Braunschweig!

„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt!“ (Psalm 26, 8)

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  Beten

Beten

Marc Bühner, Prädikant - 28.07.2025

Können Sie noch beten? Ich meine so richtig - aus tiefsten Herzen. Oder brauchen Sie jemanden dafür, der gut formulierte Gebete am Altar für Sie spricht?
Vielen ist das Beten heute fremd geworden und doch ist es eigentlich sehr einfach. Man braucht dazu keine reichlich ausgeschmückten Sätze und gute Formulierungen, es reicht doch auch ein „Gott hilf“ oder „Gott hab Dank“. Aber selbst das einfachste Gebet fällt vielen Menschen schwer.
Gut, dass Jesus uns da ein Gebet gelehrt hat, dass wir immer in allen Situationen beten können: Das „Vater unser“. Es ist das bekannteste Gebet der Christenheit. Egal in welcher Sprache, egal in welcher Kultur, in welchem Land, es sind Worte, die uns Christen verbinden und mit denen wir vor Gott im Gebet treten können. Doch auch diese Worte kommen Menschen immer schwerer über die Lippen, weil sie sie nicht mehr kennen. Musste man früher gewisse Texte noch auswendig lernen, so heute nicht mehr. Es steht doch alles im Smartphone, Google hilft. Aber die Worte nur ablesen bringt, denke ich, nicht viel. Sie sollen doch aus dem Herzen kommen.
Aber was soll ich dann machen, wenn mir die Worte fehlen, weil ich sie nicht auswendig kenne oder weil sie mir nicht über die Lippen kommen wollen? Wenn man in solch einer Situation ist, dann ein Vorschlag: Entzünden Sie eine Kerze, zuhause oder hier im Dom.
Das schlage ich nun nicht vor, um den Umsatz beim Kerzenverkauf hier im Dom zu erhöhen, sondern weil es ein schönes Zeichen ist. Außerdem die 60 Cent, die eine Kerze kostet, sind ja auch kein großes Opfer. Sie sind fast nichts von mir, fast nichts von meiner Arbeit, von meinem Geld nur ein geringer Teil. Sie kostet ja noch nicht einmal so viel wie eine einzige Mahlzeit.
Und jetzt werden Sie sagen: Eine Kerze ist doch kein Gebet. Richtig! Wie eben schon gesagt, sie soll auch nur ein Zeichen sein, und zwar dafür dass man einige Augenblicke schweigend vor Gott sein will. Ein Zeichen, dass man gekommen ist, weil man weiß, dass Gott da ist. Weil man weiß, dass Gott einen sieht. Und weil man weiß, dass Gott nicht fern ist: dem eigenen Leben, den Problemen und Schwierigkeiten, dem Haushalt, den eigenen Kindern, der Arbeit, den Sorgen, der Umgebung, der Zukunft, der Gesundheit und auch nicht dem Anliegen, dass man vor Gott bringen möchte, es aber nicht in Worte fassen kann.
Bieten Sie Gott eine Kerze (dieses Zeichen) an, mit der Gewissheit, dass alles, was wir jeden Tag brauchen, von Gott kommt. Und diese Gewissheit haben wir, weil Jesus uns gelehrt hat alles von Gott, unserem Vater zu erbitten.
Und noch etwas: Wenn Sie eine Kerze entzünden und schweigend sich ihr Licht anschauen, dann sehen Sie vielleicht auch schon sein Licht. Das Licht, das in die Welt gekommen ist für uns, damit wir nicht im Dunkeln bleiben.
„Ich bin das Licht der Welt! Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben!“

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  Solange es Menschen gibt

Solange es Menschen gibt

Cornelia Götz, Dompredigerin - 26.07.2025

Gerade haben Sie musikalische Gedanken von Witold Dulski zu einem Lied gehört, dass wir – jedenfalls hier im Dom – eher selten singen, vielleicht überhaupt noch nicht gesungen haben:
„Solang es Menschen gibt auf Erden…“
Es findet sich im Gesangbuch unter der Rubrik Glaube – Liebe – Hoffnung / Erhaltung der Schöpfung.
„Solang es Menschen gibt auf Erden / durchzieht die Hoffnung ihre Brust: / es muss doch anders - besser werden, / des ist ein jeder sich bewusst.“
Ist das so? Oder sind wir vielmehr ängstlich drauf bedacht, dass sich ja nichts ändert, dass alles so bleibt wie es ist.
Ist das so? Leben wir aus der Hoffnung oder würden wir die Bissen von den Früchten des Baumes der Erkenntnis am liebsten wieder ausspucken – weil uns bewusst geworden ist, dass es so nicht weitergehen kann und wir doch dachten, die Rückkehr ins Paradies enthebt uns der Mühsal, tun zu müssen, was wir verstanden haben oder widersprechen zu müssen, wo wir es besser wissen?
Das gar nicht so alte Lied gehört jedenfalls in eine Zeit, in der es aufwärtsging: Wirtschaftswunder, kleine und große Erfolgsgeschichten. In der zweiten Strophe heißt es:
„Der eine schaut nach Reichtum - Ehre, / der andre nach Gesundheit aus.
Und alle möchten, dass einkehre / der Liebe Glück in Herz und Haus.
Sie haben alle ihre Ziele / und streben vorwärts Tag für Tag
und malen auf des Glückes Mühle, / bis sie sind alt, gebeugt und schwach. …“ Das klingt emsig – aber dahinter lauert eine große Sinnfrage, die Angst vor der Vergänglichkeit:
„Soviel sie aber auch erlangen / an Schätzen dieser Welt und Zeit,
sie hören drum nicht auf zu bangen / vor dem, was bringt die Ewigkeit.
Denn jeder weiß, es gilt zu scheiden / von allem, was er hier erreicht …“
Da sind sie wieder – die Beharrungsängste…
Wir hier kennen die auch. Wir hatten fette Jahre und auch unsere Kirchen haben sich weite Hosen geschneidert, die uns jetzt um die Hüften schlackern. Auf einmal bekommen wir Panik, schauen gebannt auf Zahlen, quälen uns mit all dem rum, was vermeintlich nicht mehr geht oder offensichtlich nicht mehr gebraucht wird, vergessen die Hoffnung.
Also schlage ich das Gesangbuch nochmal auf, suche eine Biege für diese Andacht und bin verwirrt. Der Text geht ganz anders – was habe ich denn da aus dem Internet geholt? Jetzt lese ich:
„Solang es Menschen gibt auf Erden, / solang die Erde Früchte trägt,
solang bist du uns allen Vater, / wir danken dir für das, was lebt.
Solang die Menschen Worte sprechen, / solang dein Wort zum Frieden ruft, / solang hast du uns nicht verlassen. / In Jesu Namen danken wir.“
Ein Glück, dann ist es gerade noch einmal gut gegangen!
Und mit dieser Erleichterung verabschieden wir uns für eine kleine oder mittlere Weile von diesem Format am Samstag im Dom.
Wir sind zu wenige, die Andachten halten – aber Gott sei Dank haben wir genug Musiker. Orgelmusik um 12.00 wird es weiter geben, Gebet und Segen auch. Und irgendwann wächst uns vielleicht wieder eine Ressource zu – oder … wer weiß.
Solange es hier Menschen gibt…

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  Salamu alaikum, Schalom und Friede sei mit euch!

Salamu alaikum, Schalom und Friede sei mit euch!

Marc Bühner, Prädikant - 23.07.2025

„Guten Tag“, „Hallo“, „Hi“, „Na“ oder wenn man im Norden ist „Moin“ oder im Süden „Grüß Gott“, so begrüßen wir uns einander, wenn man sich begegnet. Begrüßungsformeln, die im Laufe der Zeit sich eingebürgert haben. Im Laufe der Zeit verändern diese sich natürlich auch immer wieder. Unsere heutigen Begrüßungsformeln sind doch recht schlicht und es fehlt irgendwie irgendetwas.
Der Islam hat sich da bis heute was bewahrt. Im Islam ist die übliche Begrüßungsform, dass man seinem Gegenüber den Frieden Gottes wünscht. Wie schön ist das doch, schon bei der Begrüßung Frieden zu wünschen. Damit wird gleichzeitig der Charakter der Einheit aller hervorgehoben, denn der Friedensgruß wird von allen Muslimen aller Kultur und Sprachen in Arabisch ausgesprochen. Auch das ist eine schöne Vorstellung: Egal wo auf dieser Welt ich hinkomme, ich werde immer mit denselben Worten begrüßt. Gemäß muslimischer Vorstellung war Adam der Erste, der den Friedensgruß aussprach und es ist eine im Heiligen Koran festgelegte Aufforderung einen Gruß in mindestens gleichschöner Weise oder noch schöner zu erwidern. Denn der Friedensgruß ist auch ein Vorgeschmack auf den Gruß im Paradies. Auch das ist eine schöne Sache, denn wie oft bekommen wir auf unser „Guten Tag“ nur ein kurzes „Hi“ zurück. Der islamische Friedensgruß in seiner längsten Form lautet: "As-salamu alaikum wa rahmatu Allahi wa barakatuh" - "Der Friede sei mit dir und Allahs Barmherzigkeit und sein Segen". Im täglichen Gebrauch verwendet man die Kurzform „Salamu alaikum“ - „Frieden sei mit dir".
Aber nicht nur im Islam, auch im jüdischen begrüßt man sich mit „Frieden“, denn dort sagt man „Schalom“ zur Begrüßung. Schalom bedeutet im Tanach, der jüdischen Bibel, zunächst Unversehrtheit und Heil. Im Judentum ist Schalom ein zentraler Begriff, der nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern auch Gesundheit, Wohlfahrt, Ruhe und Glück umfasst. „Schalom“ an Wochentagen, „Schabbat Schalom“ – „Friedlicher Sabbat“ oder auch „Gesegneter Sabbat“ halt am Sabbat drückt als Grußformel den Wunsch nach Frieden und Wohlstand für die angesprochene Person aus.
Bei uns ist der Friedensgruß aus dem Alltag verschwunden und nur noch Teil in der Abendmahlsliturgie, wo der Liturg nach dem „Vater unser“ die Gemeinde grüßt: „Der Friede des Herrn sei mit euch allen“ und die Gemeinde antwortet: „Friede sei mit dir.“ oder als Kanzelsegen nach der Predigt: „Der Friede Gottes, der höher ist als alle menschliche Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“
Wäre es nicht ein erster Schritt zum Frieden, wenn wir uns Frieden (den die Welt bitter nötigt hat) wieder gegenseitig wünschen würden und uns so im Alltag ständig daran erinnern, dass Frieden nicht von selbst entsteht, sondern uns braucht, dass Frieden wächst.
„Und der Friede Christi, zu dem ihr berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.“ (Kolosser 3,15)
Darum sagt ich heute: Salamu alaikum, Schalom und Friede sei mit euch! Amen.

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  Wahr, gut und notwendig...

Wahr, gut und notwendig...

Marc Bühner, Prädikant - 22.07.2025

Kennen Sie das: Sie sind auf der Arbeit oder mit Bekannten unterwegs oder treffen gelegentlich jemanden wieder und dann immer diese tollen und meistens sinnlosen Gespräche oder sogar noch schlimmer, diese ewigen Lästereien.
Muss das sein? Gibt es in solchen Situationen nichts Vernünftiges, über das man sich unterhalten könnte?
Wir sollten uns in diesen Situationen einmal diese kleine Geschichte von Sokrates zu Herzen nehmen:
Eines Tages kam Kritias zu Sokrates. Aufgeregt rief er: „Höre, das muss ich dir erzählen, wie ein Freund…“ „Halt ein!“, unterbracht ihn der Weise, „lass sehen, ob das, was du erzählen willst, durch die drei Siebe geht.“ „Drei Siebe?“, fragte Kritias voll Verwunderung. „Ja, mein Freund, drei Siebe! Das erste Sieb ist die Wahrheit. Ist das, was du mir erzählen willst, wahr?“ „Nun, ich weiß nicht, ich hörte es erzählen und…“ „Aber vielleicht hast du es im zweiten Sieb geprüft, dem Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst, wenn schon nicht als wahr erwiesen, wenigstens gut?“ Zögernd sagte Kritias: „Nein, das nicht, im Gegenteil…“ „Dann“, unterbrach ihn der Weise, „lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden: Ist es notwendig, mir zu erzählen, was dich so erregt?“ „Notwendig nun gerade nicht…“ Also“, lächelte Sokrates, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit!“
Ja, das ist es – eigentlich. Aber lieber Sokrates, das ist doch langweilig. Es macht doch so´n Spaß, über einen Anderen zu erzählen, zu lästern. Und wenn man dann noch über den Schaden eines Anderen erzählen kann – naja, Schadenfreude ist doch die beste Freude, vor allem wenn man es weiter erzählen kann.
Es macht vielleicht Spaß, aber es ist unchristlich. Schon im Alten Testament lesen wir: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. (2.Mose 20,16)". Und Jesus sagt uns: "Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch. (Lukas 6,31)". Oder einmal anders formuliert: Wenn du nicht willst, dass man über dich redet, dann hör auch auf selber über andere zu reden.
Also, liebe Andachtsbesucher, prüfen wir stets, ob das, was wir erzählen wollen, wahr und gut ist und ob es notwendig ist.

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Hier erreichen Sie uns:

Domsekretariat
0531 - 24 33 5-0
dom.bs.buero@lk-bs.de

Domkantorat
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domkantorat@lk-bs.de

Jede Woche im Dom:

Montag bis Freitag – 17.00 Uhr
ABENDSEGEN
Mittwoch: mit Versöhnungsgebet von Coventry
Freitag: mit Feier des Abendmahls

Samstag – 12.00 Uhr
MUSIKALISCHES MITTAGSGEBET

Sonntag – 10.00 Uhr
GOTTESDIENST

Öffnungszeiten Dom:

Montag bis Sonntag – 10.00 - 17.00 Uhr
Zwischen Anfang Januar und Mitte März gelten die Winteröffnungszeiten:
Montag – 15.00 - 17.00 Uhr
Di. bis So. – 10.00 - 13.00 Uhr und 15.00 - 17.00 Uhr
Am 1. Januar, 1. Mai und 3. Oktober bleibt der Dom geschlossen.


Öffentliche Domführungen:

Montag bis Samstag – 14.00 Uhr
durch Mitglieder der DomführerGilde
In der Zeit von Anfang Januar bis Mitte März sowie an Feiertagen finden keine öffentlichen Führungen statt!